Treffen vom 09.08.2022

Moin zusammen,

gestern hatten wir wieder eines unserer wöchentlichen Treffen und es war phasenweise für alle anwesenden anstrengend.

Leider waren nicht alle da, jedoch hat der ein und andere ganz einfach auch mal etwas vor, was sich so nicht verschieben lässt oder es kommen mal Dinge dazwischen die man so nicht geplant hat. Da alle abgesagt haben, konnten wir gut damit umgehen.

Warum gut damit umgehen… Wir als Borderliner neigen hin und wieder dazu uns, um Menschen Sorgen zu machen die nicht da sind oder sich einfach mal nicht melden. Der eine kann gut damit um der andere muss immer wieder sein „Helferlein“ beruhigen und ihm sagen, dass alles gut ist.

Persönlich war ich gestern sehr oft sprachlos und wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Einer unserer Mitglieder, weiß ab September nicht mehr, wie es weiter geht. Derzeit ist er in einem Herbergsverein untergebracht. Hier arbeitet und lebt er nun schon eine Weile. Ich sag es mal so…immer in der gleichen Tretmühle. Das hat mich erschreckt und ich kann es immer noch nicht glauben, dass es so ist.

In den letzten Monaten hat er, im Zuge des 9,00 Eurotickets, seine Freizeit gut gestalten können. Nun weiß er aber auch, dass es am Ende dieses Monats nicht mehr so sein wird, denn das Ticket ist ja dann wieder weg. Dann müsste er wieder den vollen Preis zahlen und das kann er nicht.

Es ist so erschreckend, aber auch so traurig, dass man ihm gerne unter die Arme greifen möchte. Doch da kommt dann die Frage… wo fängt man an und wo hört man dann auf. Es ist zum Brechen, dass es dafür keine Unterstützung gibt.

Es ist einfach nur grusselig, wenn ich nur darüber nachdenke. Es kann doch nicht sein, dass man nicht am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben teilnehmen kann, nur weil man psychisch krank ist…

Ich muss da mal weiter drüber nachdenken und melde mich dann später wieder…

In diesem Sinne LG Thomas